Du hast immer die Wahl

Früher lebte ich nach den Erwartungen anderer. Zuerst waren es meine Eltern, dann die Lehrer, Freunde, Liebhaber, Chefs. Die Liste lässt sich endlos fortsetzen.

Das führte dazu, dass ich vergaß, wer ich wirklich bin. Mein ganzes Leben lang suchte ich nach dem, wer ich wirklich war. Ich verschlang jede Menge Selbsthilfebücher, besuchte unzählige Seminare, ging zu einem Psychotherapeuten, hatte und habe Coaches und Mentoren.

Ich möchte behaupten, ich bin nicht am Ende meiner Selbstfindungsreise angekommen, denn ich entdecke ständig mehr.

Jedoch bin ich heute an einem Ort der Akzeptanz. Ich akzeptiere, was ist. Das gibt mir eine große Freiheit. 

Die meiste Zeit über fühle ich mich selbst und meinen Körper. Das war Jahrzehnte lang nicht der Fall. Es spielte sich alles im Äußeren ab. Es waren immer die anderen, oder die Umstände schuld weshalb die Dinge nicht rund liefen, oder ich etwas nicht tun konnte.

Wenn ich da mal wieder hin rutsche, bin ich mir dessen nun bewusst und entscheide mich dazu in diesem unbequemen Zustand der Unverbundenheit zu bleiben, oder ich wende Praktiken an, die mich wieder mit mir verbinden.

Raus aus der Opferrolle

Ich komme so von der Opferrolle zu dem Bewusstsein, dass ich immer eine Wahl habe. Ich kann zwar das Außen nicht kontrollieren und schon gar nicht andere Menschen, aber ich habe immer die Wahl wie ich auf Umstände reagiere, die von außen auf mich einprasseln.

Meine langjährige innere Arbeit hat mich zu dieser Einsicht gebracht. ICH kann entscheiden, was ich denke.

Gewahrsein ist es, was den Unterschied macht.

Gewahr sein, was in meinem Gehirn und in meinem Körper geschieht. 

Bin ich im „Standardmodus“, dem Zustand des nicht verbunden sein mit mir selbst, den man mir antrainierte? Immer noch gibt es Zeiten in denen ich mich darin aufhalte. Mein Gehirn ist Jahrzehnte darauf trainiert diesen alten Mustern zu folgen. Über Prägungen habe ich bereits in einem anderen Blogartikel geschrieben.  

Das bedeutet, es gibt da diese neurologischen Bahnen. Ich stelle sie mir als tiefe Furchen vor. Es braucht daher ein bißchen Anstrengung, den Wagen da raus zu ziehen. Aber verdammt, es ist die Mühe wert!

Dich immer öfter dabei zu erwischen, wie du die alten Gedanken denkst, die dich in deinem gewohnten Verhalten gefangen halten, die dich im Kreis drehen lassen, wird dir helfen, die Nervenbahnen in deinem Gehirn Schritt für Schritt zu verändern.

Was du tun kannst

Je ruhiger du wirst, je mehr wirst du in der Lage sein wahrzunehmen. Das kannst du mit Meditation erreichen. Meditation kann ganz unterschiedliche Formen haben.

  • Dich hinsetzen, still werden, deine Gedanken wandern lassen. Du kannst das alleine tun, oder dich von jemands Stimme, Musik oder einem Mantra leiten lassen.
  • Spazieren gehen, Walking und Jogging kann auch meditativ sein.
  • Einfach in der Natur zu sitzen und das Meer, den See, die Bäume betrachten, den Vögeln zu lauschen.
  • Malen, Gedichte schreiben, Journaling.
  • Tanzen, als ob dich niemand beobachtet.
  • Sogar putzen kannst du in einen meditativen Akt verwandeln, wenn du deine Absicht dahin gibst.

Es gibt endlose Möglichkeiten. 

Wie könnte Meditation für dich aussehen? Was bringt dich zu dir selbst?

Lass es mich wissen in den Kommentaren.

Mit dir selbst verbunden zu sein, ist die Voraussetzung für ein glückliches und harmonisches Miteinander mit anderen.