Glaub mal nur nicht, dass bei mir als Mentor und Coach immer alles eitel Sonnenschein ist!

Ich habe auch so meine Themen zu bearbeiten. Von einem möchte ich dir heute gerne erzählen.

Vergangenes Wochenende gab’s in Berlin eine Kunstveranstaltung “48h Neukölln”.
Im Vorfeld hatte ich mich im Internet erkundigt, was alles angeboten wurde. Das war eine Menge!
Eines fiel mir besonders ins Auge: die blinden Fotografen.

Wie soll das gehen, dass ein blinder Mensch fotografiert?

Jedenfalls bin ich zu dieser Ausstellung gegangen und habe mir erklären lassen, wie das funktioniert. Sehr spannend, kann ich dir sagen! Vor allem die Ergebnisse sind nicht einfach Fotos, sondern wirkliche Kunstwerke.

Es wurde auch ein Workshop angeboten, in dem man hautnah die Entstehung eines solchen Kunstwerkes sehen konnte. Das hat mich natürlich sehr interessiert. Allerdings gab’s da einen Haken. Das ganze sollte 1 Stunde lang in einem völlig verdunkelten Raum stattfinden.

Dazu musst du wissen, dass ich bereits als Kind Angst in der Dunkelheit hatte. Meine Eltern mussten immer ein Licht im Raum, oder wenigstens im Flur anlassen, so dass es durch den Türspalt ins Schlafzimmer schien. Schalteten sie das Licht dann mal aus, weil sie dachten, jetzt schlafe ich tief, konntest du sicher sein, dass ich dann panisch wach wurde.

Das schleppe ich bis zum heutigen Tage durch mein Leben. Wenn ich an neue Orte zum Übernachten komme, suche ich zuerst nach der am schnellsten vom Bett erreichbaren Lichtquelle oder rücke sie mir dort hin.

So schlich ich vor dem Workshop-Raum auf und ab und überlegte, ob ich es wagen sollte da mitzumachen, oder nicht. Ich fragte die Fotografin Silja Korn, ob ich mich denn raus schleichen könnte, wenn’s mir zu viel wird. Sie verneinte.
Mein Gedankenkarussell lief rasant schnell: Ok, der Raum ist nicht wirklich stockfinster. Ich hatte abgecheckt, dass manche Stellen nicht gänzlich schwarz verhängt waren und ein bißchen Licht von außen rein kam. Das war also nicht so schlimm. Allerdings kam da schon der nächste Gedanke: der fensterlose Raum ist nicht so groß. Was, wenn der voller Menschen war? Ich fühlte meine Platzangst auftauchen und merkte, wie sich mein Hals zuschnürte und das Unwohlsein sich in meinem Körper ausbreitete. Und das dann eine ganze Stunde aushalten? Ich wollte flüchten. Mein allzu bekanntes Muster in solchen Situationen. Auf der anderen Seite war ich sooo neugierig!

Ich hörte Silja sagen, dass während der Belichtungszeit von ca 3 Minuten kein Licht einfallen darf. Da horchte ich natürlich auf und fragte, ob ich denn dann nach diesen 3 Minuten schnell raus könnte, wenn es mir zu viel würde. Das bejahte sie.

Super! “Ein paar Minuten werde ich das wohl aushalten können”, besänftigte ich mich.

Gesagt, getan.

Zunächst waren wir eh nur zwei Frauen außer der Fotografin und ihrem Assistenten.

Nachdem ich mir erst mal angeschaut hatte, was geschah mit der anderen Frau als Model, setzte ich mich selbst auf den “Model-Stuhl”.

Silja fragte, ob sie mich berühren dürfte. Sie strich über meine Arme und den Kopf. Dann nahm sie nacheinander verschieden farbige Taschenlampen, die sie vorher mit Blindenschrift gekennzeichnet hatte, so dass sie wusste, welche Farbe sie in der Hand hielt.

Diese Lichter bewegte sie dann vor mir und um mich herum. Ab und an fragte sie mal mich, mal ihren Assistenten, wo sie denn gerade hin leuchtete “Leuchte ich Ihnen jetzt in die Augen?”.

Nach einer Weile verkündete sie, dass sie fertig war und ich konnte das Bild auf der Kamera sehen.

Wunderbarerweise hat sie es zur Verfügung gestellt, so dass ich es hier zeigen kann. Es ist nicht einfach ein Foto. Obwohl es recht schnell entstanden ist, ist es ein kleines Kunstwerk!

Klana auf Stuhl sitzend mit Lightpainting fotografiert

Ich bin so froh, dass ich mich überwunden habe mitzumachen und nicht geflüchtet bin.
Wie heisst es so schön:

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Vermutlich habe ich mich durch meine Ängste schon von vielen interessanten Sachen abhalten lassen.
Dieses Erlebnis zeigte mir, dass es sich lohnt sich der Angst zu stellen. OK, für mich war es eine langsame Annäherung. Ich sah den kleinen Lichtschein, versicherte mich vorher, dass ich den Schritt machen konnte und dann stellte ich fest, dass alles überhaupt nicht schlimm war. Keine Sekunde! Außerdem kamen auch gar nicht so viele Menschen.

Ich darf einfach nicht mehr darauf hören, was mir mein Verstand an vermeintlichen Gefahren vorgaukelt!

Mal ganz abgesehen von meinen eigenen Geschichten, ist Silja Korn nicht ein grandioses Beispiel dafür, Wege zu finden etwas zu tun, was man eigentlich nicht können kann?
Wenn sie das kann, können wir das auch!

Falls du Unterstützung von mir haben möchtest, in deinem Leben voran zu gehen und aus deiner Mitte heraus mehr von dem zu erschaffen, das du dir wünschst, melde dich gerne bei mir.

Hier geht's zu Silja Korns Website: http://siljakorn.de/