Guten Sex kann man lernen! – Die Klitoris

Die Medien überfluten uns mit freizügigen Bildern. Nacktheit ist überall präsent.

Man sollte also meinen, wir seien frei im Umgang mit Sexualität. Doch weit gefehlt!

Es herrscht oft Langeweile, Frustration und Sprachlosigkeit in den Schlafzimmern.

Woher sollten wir auch wissen, wie das geht, eine erfüllte Sexualität zu haben?

Im Sexualkundeunterricht, sofern es ihn überhaupt gibt, erhält man höchstens anatomische Grundinformationen. Nicht wenige der heutigen Erwachsenen haben selbst das nicht bekommen. Ich kann mich nicht erinnern, dass meine sexuelle „Bildung“ über die anatomischen Gegebenheiten und den technischen Akt der Reproduktion hinaus gegangen wäre. Geschweige denn erfahren, dass Sex sehr viel Vergnügen bereiten kann, ja sogar essentiell zu unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden beiträgt.

Mit wenig echtem Wissen um Sexualität ausgestattet, starten wir ins Erwachsenenleben. Wenn wir Glück haben, begegnen wir Partnern mit mehr Erfahrung und lernen durch sie. In der Regel beziehen wir unsere Informationen aus einschlägigen Magazinen und dem, was unsere Freundinnen berichten (falls sie darüber sprechen).

Nicht selten sind Pornos Informationsquellen. Mancher Mann glaubt, was er dort bei den Akteurinnen sieht, entspricht den Wünschen und der Realität der „normalen“ Frau.

Viele Frauen sprechen nicht über ihre Bedürfnisse und was sie mögen, weil sie es oft gar nicht wissen. Woher sollen die Männer es denn wissen?

Meiner Meinung nach tut Aufklärung not. Und zwar eine, die über das rein Anatomische hinaus geht und das Kapitel Erregung einbezieht.

Ich selbst habe sehr lange nicht gewusst, dass Frauen genauso viele Schwellkörper im inneren Genitalbereich haben, wie Männer im Penis.

Die Klitoris

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1 Eichel in der Vorhaut, 2 Schwellkörper, 3 Klitorisschenkel, 4 Harnröhrenmündung,
5 Vorhofschwellkörper, 6 Scheidenöffnung

Wusstest du, dass die Klitoris viel größer ist, als nur die Perle an der Spitze deiner Vulva? 
Sie reicht noch einige Zentimeter in den Körper hinein. Der unsichtbare Teil zieht sich mit seinen Nervenenden unter der Haut entlang der Schamlippen in Richtung Po.

Die Klitoris hat mehr als 8.000 Nervenenden, was sie zur empfindlichsten Zone des weiblichen Körpers macht. Im Vergleich dazu, hat der Penis nur ungefähr 4.000.

Die Klitoris hat nur einen Zweck: Vergnügen!


Sie besteht aus dem gleichen embryonalen Gewebe wie der Penis.
Basierend auf den Chromosomen entscheidet sich circa in der 12. Schwangerschaftswoche, ob daraus ein Penis wird oder eine Klitoris.

Das Gewebe benötigt mindestens 15 – 20 Minuten, bis es angeschwollen ist. Der weibliche Körper benötigt also seine Zeit um überhaupt befriedigende Orgasmen produzieren zu können.

Die Penetrationszeit beim Sex beträgt in der Regel 2 – 7 Minuten.

Diese Diskrepanz zwischen der Zeit des Anschwellens und der durchschnittlichen Dauer einer Penetration führt dazu, dass viele Frauen frustriert sind. Der Sex ist schon vorbei, bevor sie überhaupt warm gelaufen sind. Kein Wunder, dass einer Umfrage des Magazins Cosmopolitan zufolge 38 % der Frauen sagen, sie kommen nicht zum Orgasmus, da sie nicht genügend klitoral stimuliert werden. Und 35 % nicht die richtige Art der klitoralen Stimulation durch ihre Partner erfahren.

Wenn man diese physiologischen Vorgänge versteht, kann man lernen, den Körper vorzubereiten, damit er volles Vergnügen empfangen kann.

Sinnliche Grüße

Klana